Testing weltweit: Der ISTQB® Software Testing Practices Report 2015-2016
- Der Software Testing Practices Report des ISTQB® wertet über 3.200 Antworten aus 89 Ländern aus
- Die Ergebnisse zeigen: größere Budgets, mehr Agilität, mehr Spezialisierung, Test-Automatisierung ein wichtiges Thema mit Optimierungspotential
- Europäische und asiatische Beteiligung an Studie besonders hoch
Brüssel / Erlangen, 23.06.16 – Das International Software Testing Qualifications Board (ISTQB®) gibt in seinem Software Testing Practices Report 2015 – 2016 einen Überblick über die Lage beim Software Testing. Das German Testing Board (GTB) beteiligte sich als eines von ca. 50 nationalen Testing Boards an der internationalen Studie. Für sie wurden über 3.200 Antworten aus 89 Ländern ausgewertet. Laut ISTQB® legt die Studie damit das „Fundament für eine offene Diskussion über die wichtigsten Themen in der Software Testing Community“.
Mehr Budget für Software Testing
Pro Jahr werden weltweit mehr als 50.000 Prüfungen entsprechend dem ISTQB® product portfolio durchgeführt. In über 110 Ländern stehen dadurch ausgebildete Software-Test-Experten zur Verfügung. Für das Testing werden in den Unternehmen zwischen 11 % und 40 % des IT/R&D-Budget zur Verfügung gestellt. Die Mehrheit der Befragten erwartet hier einen Zuwachs (59,2 %) oder keine Änderung (31 %). Ein wichtiger Posten ist dabei die Ausbildung. Bei 33,4 % sind Zertifizierungen und bei 32,2 % Trainings geplant. 47,6 % der befragten Unternehmen nehmen Hilfe durch externe Consultants in Anspruch.
Wofür wird Software Testing eingesetzt?
Über die Hälfte der Unternehmen setzt das Testing im funktionalen Bereich für Use Case Testing (70,8 %), Exploratory Testing (66,3 %) und zusammen mit Checklisten (54,1 %) ein. Die Performance steht dabei im Vordergrund (63 %), danach folgen Usability (56,1 %), Sicherheit (38,5 %), Verlässlichkeit (30,7 %) und Verfügbarkeit (29,1 %). Das Hauptaugenmerk der Unternehmen liegt dabei auf dem Aufspüren von Fehlern (87,3 %), der Überwachung der Systemperformance (67,4 %) sowie der Steigerung des Vertrauens (52 %) in die Systeme.
Tester arbeiten zunehmend agil und spezialisiert
Bei den System Developement Life Cycles gewinnen agile Modelle im Vergleich zu Wasserfall- oder V-Modell zunehmend an Bedeutung. Außerdem sind in fast 80 % der Fälle eigene Test-Teams vorhanden, die zu 84 % nicht der Entwicklungsabteilung untergeordnet sind, sondern unabhängig arbeiten. Das Testing ist damit in allen Belangen ein eigenständiger Bereich mit spezialisierten Tools (Defect Tracking, Ausführung, Automation, Test Management, Performance Testing und Test-Design) und einem eigenen Karrierepfad (Tester -> Technical Analyst / Test Manager -> Abteilungsleiter / Projektmanager Testing).
Optimierungspotential bei Automatisierung, Kommunikation und Prozessen
Durch die Weiterentwicklung der Testing Tools ist die Test Automation mit 72 % bei den Befragten weit verbreitet. Die hohe Nachfrage nach Consulting für Test Tools und Automation zeigt, dass Firmen das Potential für Einsparungen und Qualität erkennen, aber noch nicht genug interne Kapazitäten auf diesem Bereich haben.
Darüber hinaus weist die Testing Studie auf Verbesserungsmöglichkeiten bei Test-Prozess und -Technik und bei der Kommunikation hin.
Testing in Deutschland: agil konservativ
Die Studie des ISTQB® wird ergänzt durch die Umfrage, die das German Testing Board 2015 / 2016 zusammen mit einigen Partnern im deutschsprachigen Raum durchgeführt hat. In ihr wird unter anderem deutlich, dass hauptsächlich agile Methoden statt agiler Prozesse verwendet werden, die Tester bisher meist nur auf IT-Trends und neue Techniken reagieren anstatt sie aktiv zu gestalten und es für die Effizienzsteigerung beim Testen noch viel Luft nach oben gibt.
Zur Zusammenfassung der Software Test Umfrage des GTB
Zur Zusammenfassung des Software Testing Practices Report (in englisch) durch das ISTQB®