Artikel in der Computerwoche: Zertifikat für Softwaretester

GTB-Präsident Tilo Linz: "Wir möchten Softwaretestern eine Karriereperspektive aufzeigen."

Mit Schulungen und Tests setzt sich der Verein German Testing Board für ein professionelles Berufsbild des Softwaretesters ein.

Die IT-Systeme werden immer komplexer, somit anfälliger für Softwarefehler. Die Gefahr wirtschaftlicher Schäden für Unternehmen steigt damit ebenso wie die Unzufriedenheit der Kunden. „Das Sicherstellen der Softwarequalität wird künftig wichtiger“, ist Lothar Beller überzeugt, der Softwaretests beim Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen verantwortet. Beller fühlt sich für diese Aufgabe bestens gerüstet. Denn er zählt zu den mittlerweile 14.000 Mitarbeitern und Studenten, die zum Certified-Tester ausgebildet worden sind. Für dieses Zertifikat erarbeitet das 2005 als eingetragener Verein gegründete German Testing Board (GTB) die deutschen Lehrpläne und die dazugehörigen Prüfungsfragen. Das GTB hat sich zum Ziel gesetzt, das Testen von Software zu professionalisieren. Dadurch hat sich das Berufsbild des Softwaretesters erst herausgebildet. Das deutsche Testbüro arbeitet mit verschiedenen kommerziellen Trainings-Providern zusammen, bei denen die entsprechenden Kurse belegt werden können.

Kooperation mit 40 Unternehmen 
Zwei unabhängige Zertifizierungsinstitute wickeln die Prüfungen ab. Dies stellt die Qualität, Unabhängigkeit und Seriosität des GTB sicher. Der Fokus liegt nicht nur auf der Industrie, der Certified-Tester kann auch kostenlos an deutschen Hochschulen erworben werden. Dazu arbeitet das GTB eng mit derzeit 40 deutschen Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien zusammen. Zudem existieren Kooperationen mit der Softwaretest- Branche.

„Softwaretester sind Experten. Sie müssen ihr Handwerkszeug beherrschen, um Fehlern in den Systemen auf die Spur zu kommen. Je besser sie die Testmethoden und Techniken trainieren, desto schneller und effizienter können sie arbeiten“, sagt Tilo Linz, Präsident des GTB.

Das Certified-Tester-Schema ist dreistufig angelegt: Nach einem Einstiegskurs, dem Foundation Level, folgt der Advanced Level. „Zurzeit arbeiten wir daran, für einen dritten Level, den Expert Level, die Lehrplanmodule auf die Beine zu stellen“, erzählt Linz. Das GTB möchte professionellen Softwaretestern mit dem Expert Level eine Karriereperspektive aufzeigen.

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