3. Testing Day Franken: Zukunftsthemen mit dem GTB

„Testen im innovativen Umfeld“ war das Leitthema des diesjährigen Testing Day Franken am 24. September in der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen. Das German Testing Board unterstützte die Veranstaltung als Hauptsponsor und war gleich mit mehreren Mitgliedern vertreten. Knapp 200 Interessierte verfolgten in zwei parallelen Tracks zehn Fachvorträge, zwei visionäre Keynotes und eine packende Podiumsdiskussion mit dem Who‘s Who der Tester- und Softwarequalitätsbranche. Im Rahmen der Veranstaltung wurde außerdem der “Deutsche Preis für Software-Qualität” an Dr. Walter Wintersteiger, dem Gründer und Ehrenpräsident der Österreichischen Vereinigung für Softwarequalitätsmanagement (STEV), verliehen.

Der langjährige Vorsitzende des German Testing Boards und Vorstand der imbus AG, Tilo Linz, eröffnete den Tag mit seiner Keynote „Die Zukunft des Testens“. Er zeigte sehr anschaulich, wie die dynamische Entwicklung der Informationstechnologie hin zu intelligenteren Systemen (beispielsweise künftige Systeme zur automatischen Sprachübersetzung oder autonome Fahrzeuge) das Softwaretesten als Fachdisziplin antreibt. Vor diesem Hintergrund diskutierte er mit den Teilnehmern, welche Testmethoden und Testtools denkbar oder wünschenswert sind und im Jahr 2050 oder (evtl. schon jetzt sichtbar) im Jahr 2020 einem Testmanager zur Verfügung stehen werden.

Zweiter Keynote-Speaker des Tages war Jürgen Pilz von der Hewlett Packard GmbH mit der Betrachtung zur Entwicklung “Vom Desktop zum iPad – Herausforderungen an die Qualitätssicherung”.

Die Vorträge im Track „Test“ startete der stellvertretende Vorsitzende des German Testing Board und Projektmanager bei der sepp.med GmbH, Dr. Armin Metzger, und gab gleich zu Beginn wertvolle Tipps zum harmonischen Umgang mit Controllern. Durch den wachsenden Budgetdruck in IT-Projekten spielt Wirtschaftlichkeit in vielen Bereichen der Software-Entwicklung auch in Zukunft eine wichtige Rolle. In seinem Vortrag „Toolgestützte Validierung, Managed Services, Cloud Testing und andere Trends für die Produktqualität … oder … wie verstehe ich mich mit dem Controller gut“ beleuchtete er deshalb aus der persönlichen Sicht geprägte Schwerpunkte zu aktuellen Methoden und Lösungsansätzen mit Überlebens- und Einsparpotenzial.

Höhepunkt des Tages war die Podiumsdiskussion mit dem Titel “Qualität und der Sinn und Unsinn von Zertifikaten”. Neben Prof. Dr. Bernd Hindel von der Method Park Software AG, Rudolf van Megen vom ASQF e.V., Chris Rupp von den SOPHISTen und Stephan Goericke von der iSQI GmbH war auch German Testing Board Mitglied und ehemaliger ISTQB Präsident Tilo Linz mit von der Partie.

Eine These der Runde lautete: „Bei der Zertifikatsvergabe wird die Erfahrung der Prüfungskandidaten nicht ausreichend bei der Bewertung berücksichtigt.“

„Im Certified Tester Advanced Level Lehrplan ist jedem Lernziel ein sog. Kompetenzlevel zugeordnet, der neben der Erfahrung auch die Methodenkompetenz des Teilnehmers fordert.“, so Tilo Linz in der Diskussion. „Die Prüfungsfragen zielen entsprechend auf diese hohen Kompetenzlevel ab und prüfen genau diese Kombination aus Erfahrung und Methodenkompetenz ab.“

Im Rahmen der Podiumsrunde wurden auch brandneue Angebote des German Testing Boards angekündigt, wie z.B. bei der Diskussion der Frage: “Welche Zertifikate könnte und wird es zukünftig geben?”

Tilo Linz: „Künftig wird es neben Foundation, Advanced und Expert Level noch sog. Add-On Module geben. Das sind Zusatzbausteine, die ergänzend zu einem Zertifikat erworben werden können. Zum Beispiel wird es ab April 2014 für die Inhaber des Foundation Level Zertifikats das Modul “ISTQB® Certified Agile Tester” geben – eine zweitägige Zusatzausbildung mit anschließender Prüfung. Für Modelbased Testing sowie das Testen im Automotive Sektor sind weitere Module in Planung.“ Um auch künftig die wichtigsten Neu-Entwicklungen im Weiterbildungsschema für Softwaretester abbilden zu können, sprach Tilo Linz eine herzliche Einladung an alle erfahrenen Testexperten aus, sich ehrenamtlich für das German Testing Board zu engagieren und im GTB mitzuarbeiten.

Nach den ersten beiden Testing Day Franken mit den Schwerpunkten Test bzw. Test und Safety, erhielt das diesjährige Thema zur Vernetzung von Test mit Disziplinen wie z.B. Requirements Engineering oder Automation durchweg positives Feedback von den Teilnehmern.

Frau Dr. Klaudia Dussa-Zieger von der Method Park Software AG, jüngster Neuzugang bei den Mitgliedern des German Testing Board, war beim Testing Day Franken in ihrer Funktion als ASQF Fachgruppen-Leitung Softwaretest aktiv. Sie zeichnete für die inhaltliche Ausrichtung der Veranstaltung verantwortlich und führte durch die Veranstaltung.

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